FINANZEN REGIONAL • 13.07.2024 Was macht eigentlich … Finanzen regional im Gespräch mit zwei Jugend-Leistungspreis-Trägern Um die außergewöhnlichen Leis- tungen junger Menschen im Ge- schäftsgebiet zu ehren, vergibt die Sparkasse Donauwörth bereits seit 1986 den Jugend-Leistungspreis der Stiftung der Sparkasse Donauwörth. Seitdem durften wir insgesamt 183 beeindruckende junge Menschen oder Gruppen kennenlernen und für ihr besonderes Talent oder ihr großartiges Engagement ehren. Beispielsweise in den Kategorien Schule, Ausbildung & Beruf, Sozia- les, Sport oder Kultur. Freuen durf- ten sich die Geehrten dabei über Preisgelder in Höhe von insgesamt knapp 180.000 Euro. Mit etwas mehr oder weniger zeitli- chem Abstand zu der Preisvergabe nutzen wir in dieser Ausgabe unse- rer Kundenzeitung die Gelegenheit, mit zwei Preisträgern ins Gespräch zu kommen. der Wechsel zum TSV 1861 Nördlin- gen und damit in den dortigen Leis- tungsstützpunkt des DFB. Da merkte ich dann schon, dass es ernster wird und ich daraus vielleicht mehr ma- chen kann. War Fußballerin ihr erster, ernst- zunehmender Berufswunsch? Antonia Dehm: Mit 9 oder 10 Jahren wollte ich Polizistin werden. Wären mir durch die verschiedenen Leis- tungsauswahlen und Förderungen nicht die Möglichkeiten im Fußball geboten worden, würde ich heute in Oettingen mein Abitur machen und danach zur Polizei gehen. Sie verfolgen also jedes Ziel mit viel Elan und Ehrgeiz. Spielt das auch bei der Position als Verteidiger eine Rolle – wie kam es dazu? Antonia Dehm: Die Position bringt es eben mit sich, dass man meist nur bis zur Mittellinie kommt. Klar fehlt es mir, Tore zu schießen, mein letztes erzielte ich noch in Oettingen… Wenn nicht an Toren, wie messen Sie dann Ihren Erfolg? Antonia Dehm: Ich bewerte mein Spiel nach erfolgreichen Ballerobe- rungen, ob ich mich richtig positi- oniert habe und mit meinen Team- Kolleginnen zusammen durch gute Pässe und Flanken einen schnellen und erfolgreichen Spielaufbau gestalte. Ihre guten Leistungen sind auch außerhalb des Platzes aufgefallen. Schließlich schlug Sie der Bürger- meister der Stadt Oettingen zum Jugend-Leistungspreis der Spar- kasse Donauwörth vor. Antonia Dehm: Das ist eine ganz wit- zige Geschichte. Beim Wechsel nach Nördlingen fehlte dort, glaube ich, einfach ein Innenverteidiger. Wenn- gleich ich in Oettingen immer auf offensiv spielte und auch viele Tore schoss, probierte ich diese Position aus und ich scheine es nicht ganz schlecht gemacht zu haben, denn bis heute, auch beim FC Bayern, spiele ich in dieser Funktion. In Bezug aufs Toreschießen – höre ich da Wehmut, oder schie- ßen Sie die als Verteidigerin? Antonia Dehm: Oh, wow, ich wuss- te gar nicht, dass es Herr Heydecker war! Den Preis kannte ich vorher nicht. Nach kurzer Recherche war die Freude aber umso größer! Besonders stolz war ich über die Aus- wahlkriterien: Talent, Fleiß, Zielstre- bigkeit, Mut und Bodenständigkeit! Die ausgelobte Geldprämie half mir dann gleich beim Erwerb des Führer- scheins, der ja in München noch eine Ecke teurer ist. So kann ich jetzt ein- facher meine Familie in Oettingen besuchen. ... Lucas Auer ... Antonia Dehm Für die Deutsche U-17-Nationalmannschaft spielte sie in Bosnien-Herzegowina beim Gewinn der Europameister- schaft im Damenfußball 2022. Den Jugend-Leistungspreis nahm deshalb ihre Familie in Empfang. Wir treffen die heute 18-Jährige im Sportpark, der Heimat des TSV 1860 Oettingen – und dem Ausgangspunkt ihrer Karriere ... Frau Dehm, Sie sind gebürtige Oettingerin, kommen aber gerade aus München … Antonia Dehm: Ja, genau, ich lebe seit 2022 in München und gehe dort auch in die Oberstufe eines Sportgym- nasiums. Mein Abitur mache ich in einer gestreckten Oberstufe, also in drei Jahren, um mehr Zeit für meine Trainingseinheiten in der 2. Damen- mannschaft des FC Bayern zu haben. Wenn am Wochenende nicht gerade Auswärtsspiele sind, komme ich aber immer gerne heim zu meiner Familie nach Oettingen. Das hört sich nach einer steilen Karriere an? Antonia Dehm: Nun, es hat schon gedauert. Ich spiele seit meinem 5. Lebensjahr Fußball. Beginnend beim TSV 1860 Oettingen, da war alles noch Hobby. Nach 6 Jahren folgte Für seine „Schulische Leistung“ erhielt der damals 17-Jährige aus Mertingen 2013 den Jugend-Leistungspreis. Knapp 11 Jahre später verabreden wir uns erneut mit dem heute 28-Jährigen; diesmal per Videochat. Seitdem Sie zu Gast im Sparkas- sensaal waren, ist etwas Zeit ver- gangen. Wo erreiche ich Sie heute und wie geht es Ihnen? Lucas Auer: Ich sitze gerade südlich von London vor Tablet und Baby- phone. Da meine Frau gebürtige Bri- tin ist, besuchen wir Familie und Freunde erstmals zu dritt. In ein paar Wochen ruft für meine Frau dann wieder der Beruf. Während ich mich das nächste halbe Jahr der Kinder- betreuung widme, denn wir haben uns die Elternzeit hälftig aufgeteilt. So wollen wir die familienfreundlichen Regelungen in Deutschland nutzen, um die familiären Aufgaben gleich- mäßig aufzuteilen. Was machen Sie denn inzwischen beruflich? Lucas Auer: Es lag mir schon immer am Herzen, mich für andere Menschen und für Gerechtigkeit einzusetzen. Nach meinem Bachelor in Bayreuth habe ich mich über Praktika und Co. in Richtung meines heutigen Berufs und Berlins orientiert. Dort habe ich auch meinen Master in Volkswirtschafts- lehre gemacht. Inzwischen arbeite ich als Referent für Digitalisierung im Gesundheitswesen beim Bun- desverband der Verbraucherzen- tralen. Was können wir uns unter dieser Tätigkeit genau vorstellen? Lucas Auer: Konkret arbeite ich zum Beispiel an Themen wie der elektro- nischen Patientenakte, dem E-Rezept oder der Nutzung vom Gesundheits- daten. Mittels Lobbying setzen wir uns für eine möglichst verbraucher- freundliche Umsetzung dieser The- men ein. Das klingt nach einer intensiven Auseinandersetzung mit komple- xen Fachgebieten. Und erinnert uns an den Schüler Lucas Auer… Lucas Auer: In der Tat bin ich dem Gymnasium Donauwörth sehr dank- bar. Meine Lehrer:innen gaben mir einen idealen Rahmen, um mich einzubringen und zu entwickeln: im Unterricht, als Chefredakteur der Schülerzeitung oder als Schü- lersprecher. Außerdem wurde ich zum Beispiel für Seminare und För- derprogramme vorgeschlagen. So konnte ich für meinen späteren Weg viel mitnehmen. Ihr damaliger Schulleiter hat Sie dann auch für den Jugend- Leistungspreis vorgeschlagen. sondere natürlich dort, wo damit eventuell höhere Kosten verbunden sind. Lucas Auer: Genau. Vor der Preis- verleihung hatte ich zwar mächtig Lampenfieber. Im Rückblick über- wiegt aber die Freude über die Aus- zeichnung. Der Jugend-Leistungs- preis ist meines Erachtens ein tol- les Format, um junge Menschen in ihrem Tun zu bestärken. Insbe- Den Preis hat damals übrigens Herr Landrat Stefan Rößle übergeben. Ein erster Kontakt, der letztlich auch zu meinem ersten Praktikum geführt hat – im Landratsamt Donau-Ries. Finanzen regional: Das bestätigt na- türlich auch uns und ist hoffentlich Ansporn für unsere Leserinnen und Leser, ihrerseits junge Menschen vor- zuschlagen. Herzlichen Dank für das Gespräch und Ihre Impulse, Herr Auer. 25 Mal in der Region Ihre Sparkasse Donauwörth finden Sie 25 Mal im Landkreis: in Geschäftsstellen, SB-Geschäftsstellen und an Geld- automaten-Standorten. Telefon 0906 781-781 E-Mail info@spk-don.de www.spk-don.de IMPRESSUM Herausgeber: Sparkasse Donauwörth, A.d.ö.R., Reichsstraße 31 /33, 86609 Donauwörth Redaktion, Text, Projektleitung / V.i.S.d.P.: Nikolaus Koberling, Alina Schmidt, Thilo Auer; Marketing, Sparkasse Donauwörth Konzept & Layout: Iris Eberle, Marketing, Sparkasse Donauwörth Bildnachweis: Thilo Auer / Adobe Stock / Getty Images / Jennifer Hofmann, Landkreis Donau-Ries Druck: Presse-Druck- und Verlags-GmbH Augsburg